Wenn Kinder sich zurückziehen, oft traurig oder unruhig wirken, schnell wütend werden oder in Konflikte geraten, steckt dahinter meist mehr als nur eine „Phase“. Manche zeigen ihre Gefühle kaum - andere sehr deutlich, ohne zu wissen, wie sie damit umgehen sollen.

In der pferdegestützten Arbeit begegnet ihnen das Pferd als klares, aber nicht wertendes Gegenüber. Es reagiert unmittelbar auf Körpersprache, Präsenz und Stimmung - und zeigt so, ob eine Botschaft ankommt oder nicht. Kinder erleben dabei, wie entscheidend ihr eigenes Verhalten wirkt - nicht, weil es bewertet wird, sondern weil sie ganz direkt spüren, was funktioniert.

Ich begleite diesen Prozess gezielt - mit ehrlichem Feedback, klarer Anleitung und viel Geduld. Korrekturen gehören dazu, aber sie finden auf Augenhöhe statt: als Einladung, neue Ausdrucksformen zu entdecken, die tragfähiger sind - im Kontakt mit dem Tier, aber auch im Umgang mit anderen Menschen.

So entsteht ein Raum, in dem Verantwortung wachsen kann - ohne Druck. Und ein Rahmen, in dem vieles von dem, was innerlich belastet, sich lösen und sortieren darf.